ImZwischenSprechen
Eine Einladung in den Erfahrungsraum des Lebendigen
Nicht nur Werkzeug. Nicht nur Mittel. Wenn wir sprechen – wirklich sprechen – öffnet sich etwas Drittes. Ein Feld entsteht. Nicht gemacht, nicht gewollt. Sondern eingeladen.
Dieses Feld lebt von Beziehung. Von Präsenz. Vom Mut, sich berühren zu lassen – auch durch das Unfertige. „Lernen geschieht dort, wo es unübersichtlich wird.
ImZwischenSprechen ist eine Haltung
Zuhören mit dem ganzen Wesen. Antworten aus Verbundenheit.
Das Wesen des Zwischenraums
Wir alle leben in Mustern. Sie strukturieren, schützen, erklären. Doch oft nehmen sie uns das Lebendige.
„……Du bist ein anderer Mensch, du hörst mir zu … Das ist das Gegenüber, das du mir entgegenbringst.“ – Birgit Ebel
Das Zwischen ist der Ort, an dem wir wirklich begegnen. Nicht über Meinungen oder Informationen – sondern in Aufmerksamkeit, in Präsenz. Im Blick. Im Schweigen. Im Augenblick.
Das Herz als Kompass
Das Herz hört anders. Es misst nicht. Es prüft nicht. Es stimmt sich ein.
„Das Leben selbst will ins Bewusstsein kommen … Wo sind die aufbauenden Kräfte zu finden, die verbindenden Kräfte?“ – Birgit Ebel
Im Gespräch sein – Ohne es zu fassen
Im ersten Teil (ca. 2–3 Stunden) öffnen wir einen Gesprächsraum. Kein Podium. Keine Vorträge. Ein Feld. Stimmen. Stille.
„Was ich denke, ist nie die Wahrheit – sondern ein Angebot zur Kooperation mit der Wirklichkeit.“ – Gunther Schmidt
Und was bleibt – im Alltag?
Erfahrung allein verändert nichts. Es braucht Resonanz – im Leben.
„Du musst… dein Leben ändern.“ – Rainer Maria Rilke
Der Prozess
Das Nichtwissen führt. Aufmerksam innehaltend, mit allen Sinnen gewahrwerdend.
Dort, wo das Alte nicht mehr trägt und das Neue noch nicht greifbar ist, beginnt ein Möglichkeitsraum.
„Der schöpferische Geist zeigt sich, wenn wir unsere Agenda loslassen und dem Leben erlauben, durch uns zu sprechen.“ – Stephen Gilligan
Generativ sein heißt: fragend begleiten: Was will hier entstehen? Was braucht es von mir?
Einladung zum Erfahrungsraum
Wir laden dich ein zu einer Zeit, die sich dem Zwischen widmet – dem, was zwischen Worten geschieht, zwischen Menschen lebt, zwischen Erkenntnis und Handlung geboren werden will.
Inspiriert von Nora Batesons Arbeit zu Warm Data, lebendiger Komplexität und kontextueller Verbundenheit, öffnen wir einen Raum für ein gemeinsames Fragen.
Wie verändert sich unser Miteinander, wenn wir nicht über ein Thema reden, sondern uns innerhalb eines geteilten Erfahrungsraums begegnen?
Vom Wort zum Klang, vom Verstehen zum Erleben
Danach betreten wir eine andere Dimension des Zwischen: Musik. Improvisation. Resonanz.
„Transformation entsteht, wenn wir uns dem Feld des Lebendigen öffnen – nicht durch Kontrolle, sondern durch Präsenz.“ – Stephen Gilligan
Die Musik ist keine Aufführung. Sie ist Antwort – auf das, was gesagt wurde. Sie ist Frage – an das, was noch kommen will.
„Ich glaube, dass Musik der Ort ist, an dem sich das Unbenennbare mitteilt.“ – Meredith Monk
Gemeinsam kochen – ein Menü des Miteinanders
Nach dem Sprechen, nach dem Klingen: das Tun. Wir kochen gemeinsam. Aus dem, was da ist. Ohne Rezept – mit Hingabe.
„Ein Gemüse ist noch kein Menü.“ – Nora Bateson
Aus Teilen wird ein Ganzes.
„Wir müssen lernen, im Chaos zu bleiben, füreinander zu sorgen und miteinander zu wachsen – mit all unseren Tentakeln.“ – Donna Haraway
Zu unseren Biografien gehören Brüche, Übergänge, Neuanfänge und Fragen
Wir schöpfen aus hypnosystemischer und generativer Prozessbegleitung sowie aus der Warm-Data-Praxis nach Nora Bateson. Unsere Arbeit gründet auf jahrzehntelanger Erfahrung in Intensivpflege, Körper- und Leibarbeit, Improvisation, Dialoggestaltung und Stille. Hinzu kommen Ausbildungen und gelebte Praxis in Psychologie, Sozialwissenschaften, rechtlicher Betreuung und sozialer Arbeit.
Im Unfertigen, im Ungeplanten, im Unverortbaren entfalten sich Möglichkeiten des Lebendigseins – flüchtig, tastend, überraschend. Ihm wenden wir uns zu, wach, offen und mit allem, was wir sind.
Es beginnt still.
Nicht mit einem Gedanken, nicht mit einem Plan – sondern mit einer feinen Regung. Etwas weitet sich in dir, ohne Namen, ohne Ziel. Eine Ahnung von Raum. Von Möglichsein. Vielleicht ist es nur ein Atemzug mehr als sonst, ein Augenblick, in dem du nicht sofort weißt, was als Nächstes kommt – und gerade darin öffnet sich etwas.
So beginnt das Neue. Nicht, weil wir es machen. Sondern weil wir es erlauben.
Wir leben oft in Mustern, die uns schützen – Gedanken, Regeln, Abläufe. Sie geben Halt, ja. Aber sie nehmen auch Lebendigkeit. Die Welt will nicht nur verstanden werden. Sie will berühren. Und berührt werden. Nicht durch das, was wir über sie denken, sondern durch das, was zwischen uns geschieht.
Dort, im Zwischenraum, beginnt das Lebendige.
Es ist nichts Fremdes – du kennst es längst. Es lebt in deinem Blick, wenn du wirklich siehst. In einem Gespräch, das dich verwandelt. In einem Moment der Stille, in dem du spürst, dass du verbunden bist, auch wenn niemand spricht. Es lebt im Kind, das ganz im Spiel versinkt. In der Kunst, die nicht gefallen will, sondern etwas ausdrückt, das größer ist als Worte.
Diese Kraft ist nicht zu fassen – und doch trägt sie uns. Sie ist das, was Form gibt, ohne zu zwingen. Was wirkt, ohne zu drängen. Sie ist das Unsichtbare, das alles durchzieht. Der Lebensatem, der nicht nur den Körper, sondern auch das Gespräch beatmet.
Wenn wir sie spüren, beginnen wir anders zu hören. Nicht nur auf Worte, sondern auf Klang und Zusammenhänge. Auf das, was nicht gesagt wird, und dennoch Bedeutung hat. Wir schauen nicht mehr auf Ursachen und Wirkungen allein – sondern auf das Muster, das sich webt, wenn alles zusammenspielt: Beziehung, Raum, Zeit, Gefühl.
Statt zu fragen: „Was ist richtig?“, fragen wir: „Was passt jetzt?“
Statt zu denken: „Ich muss das lösen“, spüren wir: „Was will durch mich geschehen?“
Es ist eine andere Art des Wissens. Kein Bescheidwissen. Sondern ein Verbundensein.
Wie Wasser, das den Stein umfließt – nicht weil es schwächer ist, sondern weil es weiß, dass seine Kraft im Fließen liegt.
In solchen Momenten entsteht ein Feld. Ein lebendiger Raum, in dem Sinn wachsen kann. Nicht durch Argumente. Sondern durch Stimmigkeit. Eine stille Übereinkunft zwischen Innen und Außen, zwischen dem, was du willst, und dem, was durch dich will.
Diese Bewegung beginnt oft am Nullpunkt. Dort, wo wir nicht mehr weiterwissen. Wo Altes nicht mehr trägt und Neues noch nicht greifbar ist (Ernst Bloch, Prinzip Hoffnung: Nicht mehr und noch nicht). Es ist keine Leere, die erschreckt – sondern ein offenes Feld, das ruft: Komm. Sei einfach da. Lausche. Nicht mit dem Ohr, sondern mit dem ganzen Wesen.
Dort wirkt das Generative. Nicht als Technik, sondern als Haltung. Es fragt nicht, was du erreichen willst, sondern: Was will hier entstehen? Und was braucht es von dir?
Manchmal braucht es Stille. Manchmal ein Wort. Manchmal einfach deine Anwesenheit.
Das Herz wird zum Kompass. Nicht nur als Organ, sondern als fühlendes Zentrum. Es nimmt Schwingungen wahr, lange bevor der Verstand sie begreift. Es weiß, ob etwas „stimmt“. Und in dieser Stimmigkeit liegt Wahrheit – nicht als absolute Größe, sondern als gegenwärtige Übereinkunft mit dem Leben selbst.
Du wirst zum Mitgestalter. Nicht, indem du steuerst, sondern indem du dich hineinbegibst. In das, was gerade geschieht. In die Begegnung. In das Unfertige. In das Werden.
Das Lebendige fragt nicht nach Effizienz. Es fragt nach Echtheit. Nach Tiefe. Nach dem, was sich durch dich verwirklichen will. Und es schenkt dir die Kraft dazu – nicht als Energie, die du anzapfst, sondern als lebendigen Fluss, in den du eintauchst.
Wenn du das zulässt, wird dein Alltag zum Ritual. Der Weg zur Arbeit, ein Gebet. Das Gespräch mit der Nachbarin, ein Tanz. Das Abwaschen, ein meditativer Akt. Nicht, weil du etwas Besonderes tust, sondern weil du aufhörst, dich vom Leben zu trennen.
Dann bist du wieder Teil des Ganzen. Nicht als Zuschauer, sondern als Mitschöpfer.
Und das ist vielleicht das Schönste:
Das Leben will nicht perfekt sein.
Es will lebendig sein.
Durch dich. Mit dir. In dir.
Und du brauchst nichts zu wissen. Nur da zu sein. Und zu lauschen.